Fototipps
Praktische Tipps für gelungene Tierfotos
Haustiere bereichern unser Leben auf vielfältige Weise und gehören einfach zur Familie! Warum also nicht ihre Schönheit und Persönlichkeit auf Fotos festhalten und daraus einen individuellen Fotokalender gestalten? Dieser ist übrigens auch ein ideales Geschenk zu Weihnachten.
In diesem Artikel geben wir Ihnen hilfreiche Tipps, wie Sie Ihre Haustiere fotografieren können und worauf Sie bei der Motivauswahl und Umsetzung achten sollten. Fest steht: Wer einerseits offen für spontane Einfälle, andererseits aber auch geduldig ist, wird am Ende mit großartigen Fotos belohnt.
Selbst an einem tristen Wintertag ist ein langer Spaziergang mit dem Hund eine großartige Gelegenheit, um wunderschöne Fotos zu machen. Ist die erste Aufregung über den anstehenden Ausflug verflogen und Ihr Tier etwas zur Ruhe gekommen, können Sie verschiedene Locations und Posen ausprobieren.
- Verwenden Sie den Porträtmodus oder wählen Sie an der Kamera eine offene Blende (kleine Blendenzahl, zum Beispiel f/2,8), wenn Sie ein Tier porträtieren. Das sorgt für einen unscharfen Hintergrund und lässt das Foto so ästhetischer wirken.
- Die besten Fotos entstehen, wenn Sie sich auf Augenhöhe des Tieres begeben.
- Fokussieren Sie auf die Augen. Um sicherzugehen, tippen Sie auch am Handy noch einmal mit dem Finger auf die enstprechende Stelle des Bildes, bevor Sie die Aufnahme machen.
Bestimmt hat auch Ihr Haustier einen Lieblingsplatz im Haus, wohin es sich ganz gemütlich und entspannt zurückzieht. Nutzen Sie einfach eine typisch kuschelige Situation, so haben Sie ein ideales Kalendermotiv für kühlere Monate. Warten Sie, bis das Tier sich an einem Wohlfühlort niedergelassen hat und Sie gar nicht mehr beachtet oder sogar eingeschlafen ist – das ist der optimale Zeitpunkt zum Fotografieren.
- Nähern Sie sich dem Tier nur so nah wie nötig, ohne den Genussmoment zu gefährden. Sie können auch später bei der Bildbearbeitung einen kleineren Bildausschnitt wählen, um dem Motiv mehr Intimität zu verleihen.
- Nutzen Sie das natürliche Licht, ein Blitz würde die gemütliche Stimmung stören.
- Achten Sie auf die Belichtung, wenn Sie eine Kamera benutzen: Das Fell des Tieres sollte nicht zu dunkel abgebildet werden. Bei Aufnahmen wie dieser lohnt es sich daher, ein wenig überzubelichten. Diesen Effekt können Sie auch später bei der Bearbeitung korrigieren. Hier finden Sie weitere Tipps zur richtigen Belichtung.
Tierische Kuschelmomente auf Fotos einzufangen ist nicht ganz leicht – zu groß kann die Ablenkung durch die Kamera sein. Am besten ist es, wenn sich alle Beteiligten bereits kennen und genug Zeit mitgebracht haben, denn eine gemütliche Stimmung lässt sich nicht erzwingen. Achten Sie darauf, dass die ganze Szene Ruhe ausstrahlt und im Hintergrund des Fotos nichts ablenkt. Neutrale Kleidung ist ebenfalls von Vorteil, um eine unnötige Ablenkung vom Tier zu vermeiden.
- Sanftes Licht, das durch ein Fenster fällt, ist die beste Beleuchtung für eine solche Szene.
- Für Fotos mit der Kamera gilt: Wählen Sie eine mittlere Blende, damit beide Augenpaare scharf abgebildet werden, auch wenn sie nicht auf der gleichen Schärfeebene liegen.
- Wählen Sie einen möglichst reduzierten, kleinen Ausschnitt, um den Fokus auf die enge Bindung zwischen Mensch und Tier zu legen.
Die "Goldene Stunde" ist die Phase kurz nach Sonnenaufgang oder kurz vor Sonnenuntergang und zu jeder Jahreszeit ideal zum Fotografieren geeignet. Das tief stehende Licht sorgt hinter dem Tier für eine schöne Kontur und hebt es so in Kombination mit der Unschärfe im Hintergrund optimal hervor.
- Platzieren Sie sich so, dass das tiefstehende Sonnenlicht seitlich oder von hinten auf das Tier fällt.
- Betonen Sie die goldene Lichtstimmung, indem Sie den Weißabgleich manuell anpassen – bei der Aufnahme oder später in der Bildbearbeitung.
- Fotografieren Sie in Bodennähe, um im Vordergrund zum Beispiel noch etwas Gras in der Unschärfe abzubilden und dem Motiv so mehr Tiefe zu verleihen.
Fotos wirken besonders harmonisch, wenn nicht nur das Motiv ein Blickfang ist, sondern auch die Farben gut abgestimmt sind. In unserem Beispiel ist es ein Hund mit rotbraunem Fell, der im roten und braunen Laub besonders fotogen wirkt. Achten Sie also darauf, dass die Umgebung die Farben des Tierfells ergänzt und nicht unnötig davon ablenkt oder womöglich auffälliger ist. Aufnahmen wie diese sind dank ihrer harmonischen Gesamtstimmung auch als Wandbild etwas ganz Besonderes.
- Wenn Sie bei tief stehender Sonne fotografieren, taucht sie alles in wärmere Farben und vereinheitlicht so den Look des Bildes.
- In der Bildbearbeitung können Sie das Farbschema verfeinern und die gewünschte Stimmung betonen, beispielsweise durch einen wärmeren Weißabgleich oder mehr beziehungsweise weniger Farbsättigung.
Die stärksten Bilder sind oft die, bei denen ein kleiner Bildausschnitt gewählt wurde – so wird die Szene aufs Wesentliche reduziert. Fokussieren Sie bei Aufnahmen von einzelnen tierischen Körperteilen wie Ohren oder Pfoten also ganz präzise auf das gewünschte Detail. Gegebenenfalls kann in der anschließenden Bildbearbeitung etwas nachgeholfen und die Schärfe korrigiert werden.
- Vermeiden Sie harte Schatten wie sie bei strahlendem Sonnenschein entstehen. Ein wolkig-trüber Wintertag ist hingegen ideal für Aufnahmen, bei denen jedes Detail und jede Farbschattierung zum Vorschein kommen sollen.
- Verwenden Sie eine offene Blende (kleine Blendenzahl), um eine geringe Schärfentiefe zu erzeugen. So wird das Detail im Fokus scharf abgebildet, während der Hintergrund in der Unschärfe verschwindet. Dies wird auch der Bokeh-Effekt genannt.
So haben Mensch und Tier viel Freude am Fotoshooting
- Bringen Sie genügend Zeit und Geduld mit! Nur so wird ein solches Fotoshooting zum positiven Erlebnis für alle Beteiligten. Das Tier wird Ihre Stimmung spüren. Sind Sie gestresst, weil das Foto unbedingt schnell im Kasten sein soll, überträgt sich das auf das Tier.
- Fröhliche, entspannte Atmosphäre bringt Spaß! Mit Leckerlis oder Spielzeug lässt sich die Aufmerksamkeit des Tieres meist leicht erlangen. Respektieren Sie aber unbedingt die begrenzte Aufmerksamkeitsspanne von Fellnasen. Beobachten Sie die tierische Körpersprache und machen Sie Pausen. Wenn das Tier gestresst oder ängstlich wirkt, ist es ratsam, die Fotosession abzubrechen und es später, vielleicht sogar erst am nächsten Tag, erneut zu versuchen.
- Besser keine Verkleidungen! Verzichten Sie bei einem Tiershooting auf Requisiten, die dem Tier unangenehm sein könnten: Verkleidungen mögen lustig aussehen, sind aber meist störend für Ihr Tier. Konzentrieren Sie sich lieber darauf, die Persönlichkeit und das typische Verhalten einzufangen.
- Vorsicht bei Blitzlicht! Auch technisch sollten Sie es nicht übertreiben: Blitzlicht ist für Tiere besonders unangenehm, sollte also lieber gar nicht eingesetzt werden. Planen Sie für Ihre Haustierfotos eine möglichst gute natürliche Lichtquelle – am besten draußen oder an einem Platz am Fenster.
Sollte Ihnen noch ein Motiv für die Winterzeit im Fotokalender fehlen, können Sie mit wenigen Accessories schnell die richtige Atmosphäre schaffen, um darin zum Beispiel einen Nager zu fotografieren. Dekorieren Sie einfach seinen Lieblingsplatz ein wenig, zum Beispiel die Fensterbank mit einem Tannenzweig oder einem kleinen Bäumchen. Geben Sie dem kleinen Racker dann etwas Zeit, um die Kulisse zu entdecken und sich daran zu gewöhnen.
- Halten Sie die Kamera oder das Handy für spontane Fotos bereit – oft haben Nager ihren eigenen Kopf und posieren nur kurz.
- Ein Platz am Fenster ist speziell an einem wolkigen Tag ideal für solche Aufnahmen. So bekommen Sie ein weiches, ausreichendes Licht.
- Achten Sie unbedingt darauf, dass nichts angeknabbert wird. Vermeiden Sie jede Dekoration, die fürs Tier unangenehm oder sogar giftig oder gefährlich sein könnte.